Menschen haben als einzige Lebewesen die Fähigkeit, mittels Sprache(n) Geschichten zu erzählen. Diese Geschichten sind verzahnt mit unseren vielfältigen Kulturen und unserem Denken, Fühlen und Handeln. Sie schenken uns damit das Potenzial der sprachlichen Einflussnahme auf Veränderungen (Sprache als power tool) sowie zur Mitgestaltung unserer eigenen Zukünfte. Die so erzeugte Selbstwirksamkeit kann konkrete Handlungen z.B. im Hochschulkontext in Gang setzen. 

Warum ist das wichtig? Je mehr (Real-)Utopien wir in verschiedenen Sprachen erzählen, desto leichter können wir uns solche Welten vorstellen. Umso leichter gelingt auch der notwendige Bewusstseinswandel und umso größer ist die Chance auf das Erreichen sog „sozialer Kippunkte“, die für die gesellschaftliche Tranformation für ein gutes (Über-)Leben wichtig sind. Auch die Professorin Carola Surkamp ist überzeugt von der Wirkmacht von Fremdsprachen: „Durch (…) den Entwurf eigener Zukunftsvisionen können Lernende ihre Imaginationsfähigkeiten schulen und die Konsequenzen von Handlungen beurteilen lernen“ (Surkamp 2022, S. 31).

Heterogene, interkulturelle und interdisziplinäre Lernsettings eignen sich besonders, denn sie erhöhen die Vielfalt an Perspektiven auf die einzelnen Zukunftsvisionen und bieten sich ideal für einen Peer-Austausch an. Dabei bereichern Studierende nicht nur gegenseitig ihre Visionen, sondern sie schulen zugleich ihre kritische Diskurfähigkeit und ihr vorausschauendes Denken – zentrale Kompetenzen in der Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE).

Wie können wir also mittels Sprache unsere eigenen Zukünfte mitgestalten? Indem wir z.B. unseren „Visions-Muskel“ trainieren. Genau das tun wir im Workshop:

Aufbauend auf eine mentale Zeitreise in eine lebensfreundliche Zukunft (die z.B. bei individuellen Interessen, Fähigkeiten & Werten der Teilnehmenden ansetzt), reflektieren wir Möglichkeiten, welcher Beitrag für diese Zukunft nützlich gewesen sein wird und welche handlungsorientierte Anschluss-Aufgaben sich dazu eignen können – von kleinen Produkten auf unteren Niveaustufen (z.B. ein Steckbrief oder eine Bildbeschreibung) bis zu komplexeren für Fortgeschrittene (z.B. eine Diskussion oder die Beschreibung einer eigenen Erfindung). 

Die Inhalte im Workshop können je nach Kontext z.B. kulturelles und globales Lernen, Lernautonomie oder Peerlernen berühren und sind auf alle Niveaustufen, Zielsprachen und fachliche Hintergründe anwendbar.

Lernziele

Die Teilnehmenden  

• kennen Schnittmengen zentraler Kompetenzen von BNE und des Fremdsprachenlernens
• kennen die transformative Methode der (kollektiven) Utopie-Entwicklung (als einen Weg des „Handabdrucks“ – die positive Ergänzung zum individuellen Fußabdruck)
• können selbst Ansätze von Utopien entwickeln (und diese kooperativ ergänzen) 
• kennen kleinere und größere handlungsorientierte, teils spielerische Methoden (z.B. zum Aufwärmen, für Zwischendurch) sowie Formate/Produkte für den Fremdsprachenkontext auf verschiedenen Niveaustufen
• kennen Beispiele dafür, wie solche Prozesse angeleitet und begleitet werden können
• haben erste Ideen auf ihren Lehrkontext angewendet
• fühlen sich inspirierter und selbstwirksamer

Keine Vorkenntnisse notwendig.

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Diese Fortbildung findet im Rahmen der fünften AKS-FOBIcert^®-Sommerschule statt.

Die Anmeldung erfolgt über diese Webseite.

• Die Teilnehmenden kennen Schnittmengen zentraler Kompetenzen von BNE und des Fremdsprachenlernens
• Die Teilnehmenden kennen kleinere und größere handlungsorientierte, teils spielerische Methoden (z.B. zum Aufwärmen, für Zwischendurch) sowie Format
• Die Teilnehmenden haben erste Ideen auf ihren Lehrkontext angewendet